Manchmal malt man sich Dinge vor lauter Vorfreude in den buntesten Farben aus und erschafft so ein ganzes Traumgebilde davon. Manchmal wird man dann in der Realität enttäuscht. Manchmal jedoch übertrifft die Realität sämtliche Träume und wird damit zu einer traumhaften Zeit. Eine traumhafte Zeit hatten wir auf dem Segelboot mit Dea del mare.
Stell dir einen großartigen Sommertag vor:
Der Himmel ist leuchtend blau, nur ein paar weiße Wölkchen heben sich davon ab. Die Sonne erwärmt die Haut und lässt alles um dich herum leuchten. Du spürst dieses Kribbeln, dass das ein wundervoller Tag wird, an den du dich noch lange danach erinnern wirst. Eine sanfte Brise weht durch dein Haar und hinterlässt den salzigen Geruch des Meeres, ein Gefühl von Freiheit.
Nun stell dir vor, du verbringst diesen Tag zusammen mit ein paar anderen Leuten auf einem Segelboot im Paradies. Du stellst es dir vor, hast ein Bild vor Augen und empfindest ein leichtes Glücksgefühl?
Dann hast du vermutlich immer noch keine Vorstellung davon, wie überwältigend schön die Realität war.
Abfahrt in Palau
Morgens besteigen wir das Segelboot – zusammen mit zehn anderen Touristen und zwei Mann, die die Crew bilden. Die Strandtasche ist voll – der Kopf noch voller mit Erwartungen. Es folgt eine kurze Einweisung in das Boot, die aber eher nebensächlich erscheint. Dann wird abgelegt – hinaus auf das Meer in Richtung Freiheit. Der Platz hinten auf der Bank wird schnell gegen einen Platz vorne auf dem Schiff eingetauscht. Über uns der blaue Himmel, unter uns das blaue Meer und rundherum weiße Segel und hübsche Küsten.
Auf dem Segelboot
Weit genug vom Hafen entfernt nimmt der Wind zu – der Motor vom Schiff wird nicht mehr benötigt. Und dann ist es wie fliegen. Die Segel lehnen sich in den Wind, das Schiff ist stark dem Wasser zu geneigt und das Herz hüpft vor Aufregung. Das Surren des Motors ist verstummt und macht dem Klackern des Segels Platz. Ich halte meine Haare in den Wind und lache. Das muss Freiheit sein.
Als wir wieder langsamer werden, ändert sich die Kulisse. Wir sind wieder dichter an der Küste, das tiefe, satte Blau des Meeres weicht einem leuchtenden türkis. Dahinter ein kleiner weißer Strand, eingerahmt von Felsen und Pinien. Die Kamera wird gezückt, es werden eine Milliarde Fotos geschossen, die doch die Atmosphäre nicht wirklich aufnehmen und wiedergeben können.
Traumbucht vormittags
Wir ankern. Boot oder schwimmen zum Strand? Schwimmen. Selbst mitten im Wasser bleibt die Farbe gleich beeindruckend. Wir werden mit Schnorcheln und Taucherbrillen ausgestattet. Auch unter Wasser wird das türkis nicht schwächer. Die Sonne sorgt für ein Glitzern bis zum Meeresboden.
Zum ersten Mal im Leben erlebe ich Fische hautnah im Wasser. Kleine, bunte Fische schwimmen in Schwärmen oder allein vor den Korallen umher. Ich will nie wieder auftauchen, ich lasse mich einfach treiben in diesem Paradies. Aber ich möchte mich auch noch sonnen an diesem Traumstrand. Zurück auf dem Boot gibt es Wein, kalten Weißwein, der gut zum Sommerwetter passt.
Mittagessen in der Lagune
Später ankern wir in einer Lagune – die Wasserfarbe brauche ich wohl nicht erwähnen. Auch hier lasse ich mich über diesmal größeren Fischen treiben. Unterbrochen werde ich davon nur vom Mittagessen: Bruschetta, Salami, Käse, Oliven, Brot. Danach frisch gekochte Pasta. Dazu mehr Wein. Abschließend Café und Digestif. Pure Glückseligkeit.
Traumbucht nachmittags
Das Essen wird auf Deck beim Sonnen verdaut, während wir wieder vom Wind getragen über das Wasser gleiten – in Richtung einer weiteren Traumbucht. Gleiches Prozedere: Schwimmen, Schnorcheln, Sonnen, Fotografieren, Genießen. Immer wieder versuche ich all das in mir aufzunehmen und so fest wie möglich abzuspeichern.
Heimkehr
Danach geht es zurück zum Hafen, jede Sekunde aufsaugend, jedes Detail verinnerlichen. Im Hafen ein leichter Widerwille gegen das Verlassen des Bootes. Dann stehen wir wieder mit Schuhen an den Füßen an Land, immer noch glücklich, aber schon mit leichter Sehnsucht nach dem Meer. Ein Tag für die Ewigkeit.